Mittwoch, 4. April 2012

Ostern 2012 – ein Blog wird geboren.

Und wieder war es Nancy, die mir den Anstoß gab, heute meinen Toskana-Blog zu beginnen: Vor 13 Jahren, als ich in die Toskana auswanderte hatte Sie zu mir gesagt “Das wird alles ganz anders als Du denkst”. Recht hatte sie!
Und sie sagte “Ich sehe Dich ein Buch schreiben”. Das Buch ist fertig. Und vor 2 Wochen sagte sie “ Du solltest einen Blog aufmachen”. Nicht, dass ich Nancys Worte noch irgendwie infrage stelle: Ich bin ausgewandert, und es kam alles ganz anders als meine rosablaue Vorstellung, das Buch ist fertig.
“Isn das, ein Blog?” War meine von Stirnrunzeln begleitete Frage.
Achja, da fiel mir Bloghouse-tv aus dem Kinderkanal ein. Der war nett und ich blieb ab und zu mit und ohne meine 3 Kinder davor fasziniert kleben. Ja, so etwas musste das sein. Das erzählt man dauernd was einem gerade so passiert und läßt alle die man kennt oder nicht kennt daran teilhaben.
Ne, dachte ich, das will ich doch gar nicht. Am Ende weiß die ganze Welt alles über mich und mit google earth schauen sie mir dann auch noch zum Fenster rein und schauen mir meine neueste Pastakreation ab oder sagen: “Ja wie, nun schmeißt Du die Pasta ins kalte Wasser und erzählst uns in der Nudelfabrik Martelli bei Deinen witzigen Führungen, dass wir sie immer erst nach dem Siedepunkt samt Salz in den Topf tun sollen.” Stimmt auch aber ich habe 3 hungrige Kinder und es muss schnell gehen.
Ne, das laß ich mal lieber die Finger davon, liebe Nancy. Und überhaupt was soll ich eigentlich erzählen? Dass ich gerade wieder meinen großen pupertierenden Sohn erschlagen will weil er mich zur Weißglut bringt (am Ende verhaften die mich noch, so was kann man doch nicht erzählen), dass die Pasta viel zu weich geworden ist weil ein Gast angerufen hat, der mit seinem Pferd Urlaub machen will (kriegen wir hin), dass es wieder nicht geklappt hat, dass die ganze italiensch-deutsche Familie Punkt um 8 am Abendbrottisch (= müßte eigentlich Abendpastatisch heißen, denn die gibt es in Italien fast jeden Abend, nix mit belegten Broten) sitzt und friedliche Gespräche führt. Felix, der Große ärgert seinen kleinen Bruder bis er heutl, der Mittlere sagt “ich kann das ABC” rülpsen, was er dann auch promt tut, mein Mann fängt an den Müll zu sortieren, was für einen Italienier sehr löblich und ungewöhnlich ist, aber muss das beim Abendessen sein? Und dann springt auch noch unsere Katze Angiolina auf den TIsch.
Interessiert das jemanden? Na, alle die mich kennen werden nun lächeln...


Okay, versuchen wir es anders:
Was gab es Schönes heute, in der Toskana?
Es war der 1. Saisontag, der sich dadurch auszeichnet, dass schon Tage vorher das Telefon klingelt: Machen Sie jetzt wieder eine Führung bei der Nudelfabrik Martelli in Lari? Ja, natürlich, immer dienstags um 10, dann geht es zum Metzger, frische Biosalami und Schinken probieren, anschließend Pastadegustaion und nachmittags Weinprobe. Und ich habe sooo tolle Gäste! Familie Lilla bringt mir handgemachte Massagge bells mit und Milchreis, alles wunderschön österlich dekoriert. Wir sitzen in der Bottega delle Specialitá in Lari beim Cappuccino. Dort mache ich immer Gästetreffen für die Neuankömmlinge der ferienwohnungen. Ich habe einen neuen Biobauernhof in mein Angebot genommen und die Gäste sind ganz begeistert. Sie präsenieren mir die eigens für sie übersetzte Speisekarte und ich lache Tränen.
So fängt der Tag gut an und so geht er weiter.
Nun muss ich schlafen, sonst kriege ich morgen kein Auge auf und der Blog soll doch ins Netz. Es hat wieder mal gedauert bis ich Feuer gefangen habe aber nun gibt es kein Halten mehr.
Also, danke fürs Zuhören und buona notte/ gute Nacht e benvenuto in Toscana/ herzlich Willkommen in der Toskana


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