Freitag, 13. April 2012

Ho sonno – bin ich müde!

Bis um 2 am Buch gearbeitet.... Mein lieber Freund Thorsten hat mir alle Fehler schön rot angestrichen. Dazu kommt, dass Roberto, der Violinenbauer, nicht mehr die Enoteca/ Weinstube betreibt. Giuseppina von der Bar, die die Martellinudeln verkauft ist in Rente gegangen, Michela ist nun da. Die Frau von Renzo aus der Ferramenta, dem Eisenwarenladen, ist gestorben; Elisabeth vom Pferdehof hat sich von ihrem Mann getrennt; Berlusconi ist auch nicht mehr da ... In einem Jahr ist schon wieder so viel passiert und das muss ich aktualisieren.

Früh um 5 weckt mich dann mein Mann mit der äußerst wichtigen Mitteilung, dass ihm der Seifenspender gerade herunter gefallen und kaputt gegangen sei! Spontane, völlig entnervte Reaktion meinerseits: „Das interessiert mich doch gerade einen Sch........!“ "Che me ne fregaaa!". Und aus wars mit dem Schlafen.

Das ist schon komisch. Mein Mann, mio marito, weiß seit 8 Jahren, dass ich nicht wieder einschlafen kann wenn ich einmal wach bin und seit 8 Jahren wundert er sich, dass ich so unwirsch reagiere, wenn er mich mit Belanglosigkeiten auf weckt.
Menschen sind eben doch nur begrenzt lernfähig.
Ich könnte doch auch ganz liebevoll sagen: "Oh, amore mio, das ist aber schade" und ihn freundlich anlächeln...

Nun, so sitze ich also um halb 6 schon wieder am Computer und schaffe es endlich, die Programme für die Gruppen fertig zu schreiben die nächste Woche kommen. Sie machen tolle Sachen: Nudelfabrikführung, klar, Pastadegustation und der erste Theaterabend wird in Lari für Ausländer stattfinden. Ich freue mich diebisch darauf. Die Theatergruppe ist so toll! Wir werden jede Menge Spaß haben.

Dazu haben sie noch einen Ausflug nach 5 Terre, eine Jeeptour in dem Marmorbergen von Carrara und eine Eisdegustation in Lucca gebucht.

Inzwischen wachen die Kinder, i bambini, auf. Felix fährt mit dem Linienbus ins Gymnasium, Filippo mit dem gelben Schulbus in seine Grundschule nach Casciana Terme und der kleine Luca wird vom Kindergartenbus abgeholt.

Wir fangen an, unsere Sachen zu packen, denn heute soll es ja noch nach Fiugi (in die Nähe von Rom) gehen.

Mein Mann holt sich seine besten Sachen aus dem Schrank. Er hat sich extra eine neue Anzugshose gekauft.  Das habe ich noch nie gesehen. Sie hat unten keinen Saum sondern wurde 20 cm länger gelassen. So passen die Deutschen und die Italiener hinein. Die Italiener müssen halt etwas kürzen. Gesagt, getan. Mein Mann schreitet mit Nadel und Faden zur Tat. Meine vorsichtige Frage, ob er denn jemals einen Saum genäht hätte, beantwortet er mit einem fröhlichen „Ja, das ist doch ganz einfach“. Dabei hätte er doch früher seiner Oma/ Nonna tausendmal zugesehen.

Das Ergebnis:

!

Ich muss mich jetzt verabschieden, muss Hosen umnähen!

Dann muss ich noch suchen, ob ich etwas zum Anziehen finde. Frauen haben ja wirklich nie etwas Passendes im Kleiderschrank. Und dann fahren wir los.
Jetzt sehe ich vor meinem geistigen Auge, wie Thorsten wieder seinen Rotstift zückt J.  Nach 13 Jahren in Italien und nicht mit erlebter Rechtschreibreform  schreibe ich leider nicht mehr perfekt.  Aber Ihr versteht mich schon... und amüsiert Euch hoffentlich etwas mit mir...



1 Kommentar:

  1. Aber die Farbe des Fadens ist doch schon einmal mit Kennerblick ausgewählt :-) Grüße an Euch und viel Erfolg beim Kauf eines neuen Seifenspenders.

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