Der Ostersonntag, la domenica di pasqua ist
vorbei. Für meinen Geschmack hatte er etwas zu hektisch begonnen, denn wir
hatten es noch nicht geschafft, Ostereier anzumalen. A) ist es mir in 46 Jahren
noch nicht passiert, zum Frühstück kein Körbchen mit bunten Eiern vor mir zu
haben und b) sollten die ja gefälligst in der Ostermesse, la
santa messa di pasqua, gesegnet werden.
In
Verzug waren wir weil erst eine Woche vorher große Pizzaparty bei uns war.
Filippo`s 7. Geburtstag lag diesmal unmittelbar vor Ostern und
beanspruchte meine ganze Aufmerksamkeit, kommen doch zu so einem Ereignis immer
um die 25 Kinder und 40 – 50 Erwachsene. Da der große alte toskanische Pizzaholzofen, il forno a legna, circa 3 – 4 Stunden
vorher mit viel Holz angeheizt werden muss lohnt sich das auch erst so richtig
wenn viele Gäste kommen.
Erst
langsam kam ich also gedanklich bei Ostern an. Zu spät zum pünktlichen
Eierfärben, denn ich stellte natürlich am Samstag fest, dass ich gar keine
Farben mehr hatte. Und da ich die mir jedes Jahr aus Deutschland einfliegen
lassen muss (wer noch welche hat, gern mitbringen, denn nun sind sie schon
wieder ausverkauft) sah ich für dieses Jahr keine Chance. Nicht mal genug
Zwiebelschalen für die gelbe Farbe oder Artischocken für ein schönes Grün
waren im Haus. Also versuchten wir Sonntagmorgen, domenica mattina,
mal wieder unser Glück mit diesen Gelefärbestäbchen, die so gräslich kleben.
Irgendetwas Buntes musste doch auf den Altar! Nun, am Ende hat sie Riccardo mit
den Kindern mit Wachsmalstiften angemalt, das ging auch. In hübschen Körbchen
mit Gras, Narzissengrün und Schleifchen standen sie dann endlich bei
Kerzenschein, von Engeln bewacht, und mit 2 kleinen Meßdienern davor auf dem
Altar und die Messe konnte beginnen.
Unser Don Bruno macht
diese immer zu einem sehr schönen Erlebnis und alle Eier und wir (zack.... das
war aber ganz schön viel Wasser in meinem Gesicht, beinahe hätte ich laut „huch“
geschrien) sind nun auch schön gesegnet. Es ist eine fröhliche Messe, denn Jesus ist nun auferstanden, Gesù é risorto.
Und Ostereiersuche war natürlich auch dran. Felix, der große Bruder (fast 15) läßt es sich nicht nehmen, den Osterhasen zu spielen und in unserem handtuchgroßen Garten die besten Verstecke auszusuchen. Filippo und Luca jauchzen und juchzen vor Freude und wir begleiten sie mit lauten Rufen „kalt, warm, heiß, ui ganz heiß“ oder wie die Italiener sagen „fuoco, acqua – Feuer, Wasser“.
Die
Kinder, allen voran Felix, haben sich diesmal eine neue Art von „Schlachtung“
der Riesenostereier, den ouva di pasqua, ausgedacht.
Bisher hatten wir sie vorsichtig an der Nahtstelle aufgedrückt. Diesmal lassen
sie sie aus Augenhöhe, die je nach Alter zwischen 1,10 und 1,75 liegt auf den
Fußboden in das bunte Aluminiumpapier krachen. Welch ein
Gaudi! Che divertimento! Die großen Eier bringen uns jedes Jahr unsere
Freunde von Casa Ovile und Casa Leopoldo, Daniele und Lori (siehe www.toskanaferien.de), und
diesmal haben sie Ecoeier ausgesucht, die eine „ökologische“ Kinderüberraschung
im Bauch haben. Wir finden, mit Ökolabel versehen, ein Kartenspiel aus Papier,
einen Schlüsselhalter und Pappfeilen. Finde ich gut, bloß kein Plastik
mehr.
Später ist unser Besuch bei der Nonna, der
Oma, angesagt. Dort gibt es, wie immer, Pasta al ragú und Hühnchen und
danach werden sämtliche "Dolci" - Süßigkeiten
ausgepackt, die im Hause verfügbar sind und das sind jede Menge, denn ihr
Schwiegersohn ist Bäcker, panetiere.
Ich bleibe zu Hause, brauche eine Verschnaufpause und will an meinem Buch arbeiten.
Tanti auguri! Alles Gute (viele Glückwünsche!)
Ich bleibe zu Hause, brauche eine Verschnaufpause und will an meinem Buch arbeiten.
Tanti auguri! Alles Gute (viele Glückwünsche!)
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