Heute schreibe ich Euch aus Rom, oggi vi
scrivo da Roma.
Diesmal finden wir (nicht wie in der Geschichte in meinem
Buch „viaggio a Roma“) nahezu mühelos
den Weg, obwohl wir immer noch keinen Navigator haben. Die italienischen
Mamas`s (und Papa`s) sind sehr aufgeregt, ihre Kinder (Chiara 14, Michela 17)
allein ins Ausland zu schicken. Wir verabschieden sie und stürzen uns in die
Stadt. Stürzen ist jetzt übertrieben, denn bei 35 Grad, gefühlten 45, stürzt
man nicht mehr sondern schlurft eher stöhnend, unentwegt Wasser trinkend und
bedächtig von einem schattigen Plätzchen zum Anderen.
So macht man es richtig!
Zum Glück hat Rom
unzählige Brunnen an denen man trinken und sich erfrischen kann. Schnell
beschließen wir trotzdem , sobald das „Kind“ erstmal im Flieger sitzt, unser nächstes
Quartier bei den Schwestern in der Villa Rosario aufzusuchen. Hat Riccardo
ausgesucht, klar. Ich rücke erst mal 2 der 3 Einzelbetten zusammen und begebe
mich in Siestastarre, aus der ich gedenke nicht wieder zu erwachen bis es
kühler wird. Naja, abends um 6 begeben wir uns auf Romentdeckung. Da das
Thermometer auch nachts um 1 noch 31 Grad angezeigt hat, gehe ich Kompromisse
ein. Riccardo zeigt mir sein Rom. Seine Familie kommt aus einem Vorort der
Stadt und so war er natürlich schon sehr oft dort. Wir schlendern zum Panteon,
zur Piazza Navona, vergessen leider Geld in den Trevibrunnen zu werfen (soll
Glück bringen) und genießen di Piazza di Spagna mit der spanischen Treppe bei
Sonnenuntergang.
Abends ist die Stadt besonders schön. Die Luft ist lau
und die Straßen voll mit Menschen. Auch für mich ist es mittlerweile mindestens
der 5. Besuch und trotzdem lassen wir uns die schönsten Plätze der Stadt nicht
entgehen. Ich fotografiere natürlich unentwegt, denn es ist dringend nötig,
meine Web-Site aufzupeppen. Ich biete ja auch in Rom Stadtführungen an, aber
die Site ist veraltet. Klar, wenn sie fertig ist, zeige ich sie Euch J.
Wir ergattern uns einen romantischen Platz am Fluss in
Trastevere und essen frittierte Meeresfrüchte. Drei Monate lang sind unzählige
Stände entlang dem Tiber aufgebaut. Mich stört die Rummelatmophäre etwas aber
dann entdecken wir nette Cocktailsbars mit Strandcharakter, Musikcaffés,
Austellungen, Lesungen und Kino.
Wir bummeln entlang dem Tiber und auf der Insel Tiberina.
So gefällt mir das Leben, hier auf der Straße, mit so vielen Menschen, Musik,
Lachen. Allerdings nur mal für ein paar Stunden, dann sehne ich mich, ich spüre
es schon beim Bummeln ganz genau, nach meinem beschaulichen Leben auf dem Dorfe
zurück. Bin eben doch ein richtiges Landei geworden.
Zum Glück hat uns Suora Alessandra, die katholische
Schwester, einen Schlüssel zum Haus gegeben, denn das wird Punkt um 22.30 Uhr
abgeschlossen. Das vernehme ich bei unserer Ankunft mit Schrecken, doch sie
meint, dass wir ja so vertrauenswürdig aussehen würden und überlässt ihn uns.
Na, da bin ich aber froh. Eine Nacht zu Zwein in Rom und dann um halb 11 ins
Bett? Das hätte noch gefehlt.
Am nächsten Tag packen wir unsere Sachen und machen eine
Rundfahrt mit dem Auto auf einen der 7 Hügel, die Rom umgeben, und genießen die
herrliche Aussicht. Der Petersplatz mit San Pietro muss auch sein, die 200 m
lange Schlange rückt schnell auf. Und
dann sitze ich mal wieder in dieser prunkvollen Kirche des Vatikans, hin und
hergerissen zwischen Bewunderung und Zweifel. Würde jeder der Besucher auch nur
1,-- Euro zahlen, der an die Kinder dieser Welt geht, so hätte dieser ganze
Prunk einen Sinn.
Danach nichts wie raus, um 12 ist die Segnung vom Papst
auf dem Petersplatz. Oder doch nicht? Der Papst ist in der Sommerfrische auf
Castel Gandolfo und so wird die Benedizione/ die
Segnung über große Bildschirme übertragen. Und er macht das richtig
nett, muss man schon sagen. „Gott möchte, dass wir unseren Blickwinkel
erweitern und nicht nur das sehen, was sichtbar ist“.
Anschließend suchen wir uns ein Restaurant, es ist einfach zu heiß, é troppo caldo, um weiter
zu spazieren. Wir finden ein ganz uriges im jüdischen Viertel und treffen dort
ausgerechnet Aron wieder, den wir nachts um 1 in der Tram kennen gelernt haben.
In einer Millionenstadt wie Rom! Wir essen ganz fantastisch da. Mehr Tipps dazu
demnächst in meinen Anreiseinfos!
Buona serata e a presto! Einen schönen Abend und bis bald…
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