Dienstag, 17. Juli 2012

Saluti da Roma

Heute schreibe ich Euch aus Rom, oggi vi scrivo da Roma.


Wir haben Felix zum Flughafen gebracht. Er flog mit 2 Mädchen zu einem Workcamp nach Wismar. Irgendwie nett, troppo carino, wie das Internet Menschen verbindet. Die Familien der Mädchen haben wir über die Workcampsuche  kennen gelernt. Wir haben Michela letztens in Madrid besucht, wo sie gerade mit ihren Eltern lebt und wir sind nun bei den Eltern von Chiara eingeladen. Menschen, denen wir sonst niemals über den Weg gelaufen wären.

Diesmal finden wir (nicht wie in der Geschichte in meinem Buch „viaggio a Roma“)  nahezu mühelos den Weg, obwohl wir immer noch keinen Navigator haben. Die italienischen Mamas`s (und Papa`s) sind sehr aufgeregt, ihre Kinder (Chiara 14, Michela 17) allein ins Ausland zu schicken. Wir verabschieden sie und stürzen uns in die Stadt. Stürzen ist jetzt übertrieben, denn bei 35 Grad, gefühlten 45, stürzt man nicht mehr sondern schlurft eher stöhnend, unentwegt Wasser trinkend und bedächtig von einem schattigen Plätzchen zum Anderen.


So macht man es richtig!

Zum Glück hat Rom unzählige Brunnen an denen man trinken und sich erfrischen kann. Schnell beschließen wir trotzdem , sobald das „Kind“  erstmal im Flieger sitzt, unser nächstes Quartier bei den Schwestern in der Villa Rosario aufzusuchen. Hat Riccardo ausgesucht, klar. Ich rücke erst mal 2 der 3 Einzelbetten zusammen und begebe mich in Siestastarre, aus der ich gedenke nicht wieder zu erwachen bis es kühler wird. Naja, abends um 6 begeben wir uns auf Romentdeckung. Da das Thermometer auch nachts um 1 noch 31 Grad angezeigt hat, gehe ich Kompromisse ein. Riccardo zeigt mir sein Rom. Seine Familie kommt aus einem Vorort der Stadt und so war er natürlich schon sehr oft dort. Wir schlendern zum Panteon, zur Piazza Navona, vergessen leider Geld in den Trevibrunnen zu werfen (soll Glück bringen) und genießen di Piazza di Spagna mit der spanischen Treppe bei Sonnenuntergang.

Abends ist die Stadt besonders schön. Die Luft ist lau und die Straßen voll mit Menschen. Auch für mich ist es mittlerweile mindestens der 5. Besuch und trotzdem lassen wir uns die schönsten Plätze der Stadt nicht entgehen. Ich fotografiere natürlich unentwegt, denn es ist dringend nötig, meine Web-Site aufzupeppen. Ich biete ja auch in Rom Stadtführungen an, aber die Site ist veraltet. Klar, wenn sie fertig ist, zeige ich sie Euch J.


Wir ergattern uns einen romantischen Platz am Fluss in Trastevere und essen frittierte Meeresfrüchte. Drei Monate lang sind unzählige Stände entlang dem Tiber aufgebaut. Mich stört die Rummelatmophäre etwas aber dann entdecken wir nette Cocktailsbars mit Strandcharakter, Musikcaffés, Austellungen, Lesungen und Kino.

Wir bummeln entlang dem Tiber und auf der Insel Tiberina. So gefällt mir das Leben, hier auf der Straße, mit so vielen Menschen, Musik, Lachen. Allerdings nur mal für ein paar Stunden, dann sehne ich mich, ich spüre es schon beim Bummeln ganz genau, nach meinem beschaulichen Leben auf dem Dorfe zurück. Bin eben doch ein richtiges Landei geworden.

Zum Glück hat uns Suora Alessandra, die katholische Schwester, einen Schlüssel zum Haus gegeben, denn das wird Punkt um 22.30 Uhr abgeschlossen. Das vernehme ich bei unserer Ankunft mit Schrecken, doch sie meint, dass wir ja so vertrauenswürdig aussehen würden und überlässt ihn uns. Na, da bin ich aber froh. Eine Nacht zu Zwein in Rom und dann um halb 11 ins Bett? Das hätte noch gefehlt.

Am nächsten Tag packen wir unsere Sachen und machen eine Rundfahrt mit dem Auto auf einen der 7 Hügel, die Rom umgeben, und genießen die herrliche Aussicht. Der Petersplatz mit San Pietro muss auch sein, die 200 m lange Schlange rückt  schnell auf. Und dann sitze ich mal wieder in dieser prunkvollen Kirche des Vatikans, hin und hergerissen zwischen Bewunderung und Zweifel. Würde jeder der Besucher auch nur 1,-- Euro zahlen, der an die Kinder dieser Welt geht, so hätte dieser ganze Prunk einen Sinn.

Danach nichts wie raus, um 12 ist die Segnung vom Papst auf dem Petersplatz. Oder doch nicht? Der Papst ist in der Sommerfrische auf Castel Gandolfo und so wird die Benedizione/ die Segnung über große Bildschirme übertragen. Und er macht das richtig nett, muss man schon sagen. „Gott möchte, dass wir unseren Blickwinkel erweitern und nicht nur das sehen, was sichtbar ist“.


Anschließend suchen wir uns ein Restaurant, es ist einfach zu heiß, é troppo caldo, um weiter zu spazieren. Wir finden ein ganz uriges im jüdischen Viertel und treffen dort ausgerechnet Aron wieder, den wir nachts um 1 in der Tram kennen gelernt haben. In einer Millionenstadt wie Rom! Wir essen ganz fantastisch da. Mehr Tipps dazu demnächst in meinen Anreiseinfos!

Buona serata e a presto! Einen schönen Abend und bis bald…


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen