Endlich ist es wieder so weit, die Olivenernte steht vor der Tür. In meinem Buch habe ich ja schon ausführlich davon berichtet.
In Ermangelung eines
eigenen Olivenhains helfen wir Freunden bei der Ernte und wir verwenden dabei
die gebräuchlichste „Technik“, die Oliven werden einfach mit den Händen von den
Zweigen gestreift und fallen in die darunter liegenden Netze. Es ist warm, sonnig und die Arbeit in der Natur macht Spaß.
Der Duft/ il profumo, der einen umfängt, sobald man die Mühle betritt, ist einmalig und unvergesslich/ é unico e indimenticabile.
Das Fest des neuen Öls/ la festa dell`olio nuovo haben wir diesmal glatt verpasst, ich habe leichte Schwierigkeiten in der nun beginnenden Nachsaison mitzubekommen, in welchem Monat und welcher Woche wir uns gerade befinden, und so war es schwupps schon vorbei.
Aber nun stehen wir wieder hier, schauen den Oliven zu wie sie in dem großen Trichter verschwinden. Meine 2 Kleinen helfen gleich, die Blätter mit einem Harke zurück zu halten. Auch Emma ist dabei, unsere Austauschschülerin, die so etwas noch nie gesehen hat.
Anschließend hebe ich die Kinder hoch, damit sie sehen, wie die riesigen großen Steinräder die frisch gewaschenen Oliven zermahlen. Filippo zuckt zurück und will einen Mindestabstand von einem Meter. Die riesengroßen lauten Räder machen ihm Angst.
Wir beobachten eingehend die Zentrifugen, die Wasser vom Öl trennen und am Schönsten ist natürlich der Anblick des frischen, intensiv grünen Olivenöls, das die Bauern am Ende der Mahlstrecke in ihre Kanister füllen.
So, nun muss ich aufhören, etwas kurz der Blog heute, scusate/entschuldigt, denn wir müssen Tanzen gehen. Ja, richtig gehört, „wir müssen“ oder wir werden tanzen gegangen, weil heute Felix, der 15-jährige eine Party/ una festa gibt und da sind, klar, peinliche Eltern unerwünscht. Die Musik ist jetzt schon so laut, dass es mir nicht mehr gelingt, mich auf meinen Blog zu konzentrieren. Ich muss dauernd aufspringen, um Ragù (Sauce Bolognaise) für die Pasta vorzubereiten, Bruschetta machen, (sprich Busketta, geröstetes Weißbrot, mit Knoblauch eingerieben, frisches Olivenöl darauf und Salz), den Kamin anzuzünden und die Nachbarn mal vorsichtshalber auf die Party vorzubereiten. Die sind Mitte 80 und zum Glück die besten Nachbarn der Welt. Als ich vorsichtig bei ihnen Bescheid gebe, dass es heute Nacht etwas lauter werden könnte, fallen sie mir fast um den Hals. Ich schaue sie mit großen, etwas irritierten Augen an. „Più alta é la musica, meglio é.“/ Je lauter die Musik, um so besser. Fate pure/ macht nur. Ci fate compagnia/ ihr leistet uns Gesellschaft. Na dann!
Ich leiste ihnen leider keine Gesellschaft, ich werde mal sehen ob ich mich mit einem starken Kaffee intus dazu überwinden kann, das Tanzbein zu schwingen. Zeiten wie Mitternacht zum Tanzbeginn bin ich nicht mehr ganz so gewöhnt.
Oh Gott (o diodiodio würde Schwiegermama sagen), das ganze
Haus dröhnt und wackelt (ich bin wohl gemerkt 2 Stockwerke über dem Geschehen!).
Allora, buona domenica a tutti/ einen
schönen Sonntag für Euch alle!
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