Tut mir leid, mi dispiace, dass ich den Blog etwas vernachlässigt
habe aber bei wochenlang 35 Grad, da läßt es sich nur konstant mit den Füßen im
Meer aushalten und das ist mit dem Computer nur schwer kompatibel. Maximal
schafft man es noch in die Bar/ Caffé nebenan am Strand zur Crema al caffé/
eiskalter Kaffeecreme aber
auch da blendet die Sonne so sehr, dass man den Bildschirm nicht erkennen kann
;-)...
Ja, wir haben wieder das Glück, 3 Monate
am Meer verbringen zu dürfen. Mich sieht man des öfteren die toskanischen Hügel
hoch und runter rasen und das goldene Tal auf dem Wege nach Lari zur Nudelfabrik (im August leider zu, klar, wegen Ferien) durch queren, denn schließlich habe ich ja Hochsaion mit einigen
Hochzeiten und vielen lieben Feriengästen, die hier ihre Toskanaferien verbringen.
Aber zumindest Mann und Kinder genießen
das Meer von früh bis spät. Während ich sagen kann, dass ich seit Wochen kein
Jäckchen mehr brauche, so können sie von sich behaupten, dass sich ein Sommer
auch nur in Badehose verbringen läßt. Mein Mann trägt sie von früh bis
Mitternacht und auch im Supermarkt. Da tu ich dann immer so als gehört er nicht
zu mir oder ich nicht zu ihm.
Am Schönsten sind die Nächte, so lau,
ausgestreckt unterm Sternenhimmel am Meer genossen.
Am 10.08. ist la notte di San
Lorenzo/ die Nacht des heiligen Laurentius. San Lorenzo, einer der
wichtigsten Heiligen der katholischen Kirche, starb in dieser Nacht im Jahre
258 nach Christus einen üblen Märtyrertod, dessen Beschreibung ich mir hier
erspare. Aber nicht unbedingt deshalb
warten alle jedes Jahr ganz besonders auf
diese Nacht, sondern es fallen le lacrime des San Lorenzo/ die Tränen von heiligen
Laurentius in Form von Sternschnuppen vom Himmel. Das ist ein Schauspiel, das sich besonders
Verliebte nicht entgehen lassen. Die Sternschnuppen/ le stelle cadenti (die
fallenden Sterne) sind Kometenstaub, Perseiden genannt und angeblich
fallen bis zu 200 Sternschnuppen pro Stunde vom Himmel. Wir sind schon froh,
wenn wir 10 davon sehen und wir schreien jedesmal vor Freude auf.
Wir haben unsere Decken im Sand ausgebreitet und
schauen in den Himmel, in der Hoffnung auf viele Sternschnuppen bei denen wir
uns etwas wünschen können. Zwar bin ich doch eigentlich wunschlos glücklich mit
meinem toskanischen Leben, naja, aber so ein paar Wünsche fallen einem ja doch
immer ein...
Es ist ansonsten alles beim Alten hier.
Gut ist, dass man nun irgendwie „dazu gehört“. Das 3. Jahr sind wir auf dem
Campinglatz in Marina di Bibbona und es ist eine Veränderung zu bemerken: Im 1. Jahr schaut dich keiner an und grüßt
dich auch keiner. Im 2. Jahr, nach dem du nicht aufgehört hast, hartnäckig zu
grüßen, grüßen einige zurück, andere schauen immer noch weg. Jetzt, im 3. Jahr
grüßen alle recht freundlich, man unterhält sich sogar mit dir und du wirst zu
den ersten Kindergeburtstagen eingeladen. Nun und vielleicht entwickeln sich ja
in den nächsten Jahren so etwas wie Freundschaften... was man so in Italien als
Freundschaften bezeichnet. Man könnte sich dann über Kinder, Rezepte und
Schönheitstipps austauschen. Aber so weit sind wir noch nicht.
Klingt das vielleicht typisch deutsch? Nein, nein ich spreche von
einem italienischen Campingplatz, schon richtig.
Bei den Kindern geht das natürlich viel
schneller, bravo/
bravissimi /toll. Sie sind vom 1. Jahr an alle dicke Freunde und streifen
tagsüber bis spät nachts über den Campingplatz, wälzen sich in den Wellen des
Meeres, toben über den Strand, machen bei der animazione per bambini/ Kinderanimation mit, springen stundenlang auf Hüpfburgen/ gonfiabili (Rekord in diesem Jahr 4,5 Stunden nonstop), rasen mit dem Bruco mela/ Apfelwurm, der Achterbahn im Lunapark hoch und runter, tanzen halb 10 beim Babydance alle gleich (früh
übt sich wer ein guter Gruppentänzer werden will) und fallen irgendwann mit dreckigen Füßen und
einem seeligen Lächeln ins Bett, um innerhalb einer Sekunde wie die Steine
zu schlafen.
Die Strandverkäufer sind noch die selben
vom letzten Jahr, Silla, Giovanni, Falla uvm..
Coco bello, coco freso, der Kokosnussverkäufer..
Von den Italienern habe ich
gelernt, sie freundlich zu behandeln, auch wenn sie mir manchmal richtig auf den Keks
gehen/ mi stanno sulle palle (das ist jetzt nicht die wörtliche
Übersetzung von „Keks“ ;-)). „Dormi, dormi?“ rufen sie „schläfst du/ schläfst du?“ Ich
rühre mich nicht, sie sehen doch genau, dass ich schlafe oder es zumindest
versuche... umsonst. Immerhin ist jetzt endlich ihr Ramadan vorbei. Ich bin
sicher, dass sich das nicht der liebe Gott ausgedacht hat: 40 Tage lang dürfen
sie von Sonnenauf- bis untergang nicht essen, das geht ja noch, aber auch nicht
trinken. Das finde ich absurd. Und so laufen sie bei 35 Grad kilometerlang mit
aufgeplatzten Lippen über den heißen Sand. Da muss man einfach freundlich zu
ihnen sein. Und so einige hübsche Sachen haben sie ja schon, shopping am Strand
gefällt mir...
Der 15. August steht bevor und pura follia/ purer
Wahnsinn ist angesagt. Der italienische Hauptfeiertag wird wie immer
mit secchiate
(Wassereimer werden über allen aus gelehrt, die nicht schnell genug
davon laufen können) und gavetoni/
Luftballons mit Wasser gefüllt werden einem hinterher geworfen. Ich
mag Spaß aber eindeutig nicht dieser Art, meine Kinder sind natürlich und zum
Glück anderer Meinung, mein Mann auch, klar.
Nun ist Hochsaison am Meer und in der
nächsten Woche machen alle Italiener Urlaub, garantiert. Naja, fast alle
Italiener, manch Restaurant bleibt zum Glück doch noch offen und auch die
Supermärkte. Ansonsten fährt alles ans Meer, was 2 Beine hat.
Tja, ich hoffe ihr seid auch dabei und
deshalb habe ich euch etwas zusammen gestellt:
Das italienische Sommerwörterbuch für eure Toskanaferien, ein kleiner Miniwortschatz für italienische Ferienfreuden:
Ja, ich hoffe ihr seid gerade hier oder
kommt bald vorbei.
Tantisssimi saluti, buon mare e buon divertimento in
quest`estate,
ganz viele Grüße, viel Spaß am Meer und viel Vergnügen in
diesem Sommer,
eure Kristina www.toskanaferien.de
Wir denken an Euch ♥♥♥ Liebe Grüße aus Dresden
AntwortenLöschen